Neuer Schieltest entwickelt
5 Prozent der Bevölkerung schielen. Doch die Fehlsichtigkeit so exakt wie möglich zu erfassen, um sie optimal korrigieren zu können, ist häufig kompliziert. Das könnte eine neu entwickelte Video-Brille ändern.
Zur Korrektur des Schielens ist es notwendig, die Abweichung der Augen von der Normalsichtigkeit möglichst genau zu messen. Bislang etablierte Verfahren wie Hess-Schirm oder Harms-Wand sind jedoch nicht immer optimal in der Anwendung. Schwierig gestaltet sich vor allem die Messung bei Kindern.
Messung mit Video-Brille gestaltet sich unkompliziert
Ein Forscherteam der Universitäten von Zürich und Sydney hat nun eine kompakte Video-Brille entwickelt, mit der sich Schielwinkel vergleichsweise unkompliziert messen lassen. Dabei kommen eine in die Brille eingebaute Laser-Ziel-Projektion und zwei Flüssigkristalldisplays zur Anwendung, mit denen die Augen automatisch wechselseitig abgedeckt werden können.
Einsatz bei mehr Betroffenen möglich als mit bisherigen Verfahren
„Dank immer kleiner gewordenen Elektronik-Bauteilen wie Video-Kameras konnten alle für den Schieltest nötigen Komponenten in eine kompakte, mit einem 3D-Drucker hergestellte Brille verpackt werden“, freut sich Dr. Konrad P. Weber vom UniversitätsSpital Zürich. „Dadurch wurde es möglich, die über 100 Jahre alten Untersuchungstechniken zur Schielwinkelmessung für den Untersuchenden und die Patienten markant zu verbessern.“
In einer Studie konnte sich die Video-Brille in der Genauigkeit der Erfassung gegen den Hess-Schirm behaupten. Zugleich eignete sie sich auch für Versuchsteilnehmer, die mit dem Hess-Schirm nicht getestet werden konnten.
Quelle: UniversitätsSpital Zürich